Beispielkonfiguration - Pundit Budget dxr3 ct
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===Installation und Konfiguration des VDR=== | ===Installation und Konfiguration des VDR=== |
Version vom 2. Februar 2006, 21:41 Uhr
Dieser Artikel beschreibt den Aufbau meines VDRs in Form einer Beispielkonfiguration für DVB-T.
Inhaltsverzeichnis |
Einleitung
Das Ziel dieses Artikels ist, den Aufbau eines VDRs von vorn bis hinten darzustellen, um so Anfängern den Einstieg zu erleichtern. Aus diesem Grund habe ich auch viele Links gesetzt. Alle aufgetretenen Probleme werden dokumentiert und ihre Lösung (sofern gelungen) dargestellt.
Autor: Jan Heitkötter
Hardware
Sämtliche Hardware wurde bei einem bekannten Online-Auktionshaus gebraucht ersteigert.
Allgemeines
Als Grundlage dient ein Asus-Pundit-Barebone-System, das bei Kauf mit einem Intel Celeron (2 GHz) und 256 MB RAM ausgestattet war. Als weitere Hardware wurde verbaut:
- Hauppauge Nova-T, alte Version (Budget-DVB-T-Karte)
- MPEG2-Beschleunigerkarte für die Ausgabe (DXR3, No-Name-Nachbau der Sigma Hollywood)
- NEC NR-2500A (DVD-Brenner)
- 40 GiB HDD von Maxtor (lag in meinem Schreibtisch herum, fasst ca. 22 Stunden Aufnahme)
Der CPU-Lüfter ist nicht unbedingt leise, was sich durch Tausch beheben lassen sollte. Da das Gerät bei mir in einer TV-Bank hinter Glas steht ist die Geräuschentwicklung nebensächlich. Allerdings ist auch die Wärmeentwicklung bei geschlossener Glastür beachtlich, jedoch nicht in einem Maß, das die Funktion beeinträchtigen könnte.
Das Foto zeigt den Pundit, wie er in der TV-Bank steht (links zum Größenvergleich eine DVD-Hülle). Das schwarze Kabel, das rechts neben dem Gerät auf dem Boden liegt, ist der Infrarotempfänger der Nova-T. Die diversen Anschlüsse auf der Vorderseite des Geräts sind hinter einer Frontblende versteckt. Das DVD-Laufwerk steckt ebenfalls hinter einer Blende, die von der Schublade des Laufwerks automatisch geöffnet und geschlossen wird.Die Nova-T und die DXR3-Karte passen so gerade eben in den Pundit; gerade die Nova-T muss etwas eingegeklemmt werden. Weder Karte, Gehäuse oder PCI-Riser werden dadurch verbogen, aber die Karte sitzt halt "stramm" in ihrem Slot.
Fernbedienung
Ich verwende den Infrarot-Empfänger der Nova-T und momentan noch die zugehörige Fernbedienung (siehe Foto). Die bei der alten Nova-T mitgelieferte Fernbedienung ist für den VDR nicht zu empfehlen, da sie lediglich über die Zifferntasten 0-9, Programm auf/ab, Lautstärkeregelung und eine Handvoll weiterer Tasten verfügt. Die wichtigen "Farbentasten" und ein Steuerkreuz dagegen fehlen.Als Notbehelf habe ich die Farbtasten, das Steuerkreuz und "OK" auf die Kanaltasten usw. oberhalb des Ziffernblocks, und "Menü" und "zurück" auf die Funktionstasten unterhalb des Ziffernblocks gelegt. Die Ziffern sind den normalen Tasten zugeordnet. So lassen sich alle Funktionen des VDR aufrufen wenn man sich erst einmal gemerkt hat, welche Taste welche Bedeutung hat. Die Funktion der Fernbedienung scheint durch die Glasscheibe der TV-Bank nicht beeinträchtigt zu werden.
Diese Konfiguration ist allerdings auch keine Dauerlösung, da ich mir einen neuen Fernseher zugelegt habe und die Fernbedienung der Nova-T auch den Fernseher schaltet. Zum Fernseher gehört allerdings eine Multifunktions-Fernbedienung, die ich evtl. auch für VDR verwenden kann.
Konfiguration des Barebone
Am Barebone wurden fast alle integrierten Komponenten abgeschaltet: das Frontpanel mit Kartenleser, USB, Firewire, Soundkarte und der parallele sowie serielle Port sind deaktiviert; nur die Onboard-NIC ist aktiv. Über diese ist der VDR mit meinen PC verbunden. Wartungsarbeiten und Konfiguration lassen sich so per SSH erledigen.
Es empfiehlt sich, den TV-Ausgang des Pundit aktiviert zu lassen: falls aus irgendwelchen Gründen das BIOS-Setup aufgesucht werden muss, brauchen lediglich eine Tastatur angestöpselt und das Composite-Kabel auf den TV-Out gesteckt werden, um das BIOS-Setup auf dem Fernseher sehen zu können.
Software
Softwarequellen, Betriebssysteminstallation und -konfiguration
Das System wird momentan aus drei Quellen zusammengestellt:
- Grundlage bietet Debian GNU/Linux 3.1.
- Der Kernel sowie einige VDR-Pakete werden vom c't-VDR 4 genommen.
- Weitere VDR-Pakete werden von e-tobi.net bezogen.
- Mplayer, DeCSS und andere Nettigkeiten werden dem bekannten Repository von Christian Marillat entnommen.
Die Installation ist denkbar einfach. Zunächst wird ein gewöhnliches Debian Stable von CD-ROM installiert. Anschließend werden die zusätzlichen Paketquellen in die sources.list eingetragen und die restlichen Pakete installiert. Mittels apt-pinning wird dabei verhindert, dass Pakete aus verschiedenen Quellen miteinander kollidieren. Die sources.list und preferences sind weiter unten aufgeführt.
Ganz so glatt wie oben beschrieben lief die Installation natürlich nicht, da ich mich erst an die obige Zusammenstellung herantasten musste. Insbesondere das dxr3-plugin konnte ich erst mit e-tobis "experimental"-Paketen zur Mitarbeit bewegen.
Neben dem VDR sind auf dem System der sshd, ein NFS-Server und Chrony installiert. Da keine Tastatur an den Rechner angeschlossen ist erfolgt sämtliche Wartung über den SSH-Zugang. Die Einrichtung der Public-Key-Authentifizierung für SSH wird empfohlen, da dann die Eingabe eines Passworts entfallen kann. Durch NFS wird /var/lib/video.00 auf meinen normalen PC exportiert und gleichzeitig eine Datenpartition von diesem importiert. Sofern mein normaler PC eingeschaltet ist, stellt Chrony die Systemzeit des VDR nach der des PCs, der sich die Uhrzeit wiederum von freien Zeitservern aus dem Netz holt.
Installation und Konfiguration des VDR
Auf dem System sind der VDR und folgene Plugins installiert:
(u.v.m. Liste wird fortgesetzt)
sources.list
jan@vdr:~$ cat /etc/apt/sources.list #deb file:///cdrom/ sarge main deb cdrom:[Debian GNU/Linux 3.1 r0a _Sarge_ - Official i386 Binary-1 (20050607)]/ unstable contrib main # offizielle Debian-Spiegel deb ftp://ftp.de.debian.org/debian stable main contrib non-free deb http://security.debian.org/ stable/updates main contrib # mplayer, DeCSS usw. deb ftp://ftp.nerim.net/debian-marillat/ sarge main # c't VDR 4 deb ftp://ftp.heise.de/pub/ct/projekte/vdr4/cd4/vdr/binary vdr/bigpatch/ deb ftp://ftp.heise.de/pub/ct/projekte/vdr4/cd4/vdr/binary base/ deb ftp://ftp.heise.de/pub/ct/projekte/vdr4/cd4/vdr/binary addons/ deb ftp://ftp.heise.de/pub/ct/projekte/vdr4/cd4/vdr/binary backports/ deb ftp://ftp.heise.de/pub/ct/projekte/vdr4/cd4/vdrdevel/binary vdr/multipatch/ deb ftp://ftp.heise.de/pub/ct/projekte/vdr4/cd4/vdrdevel/binary addons/ # experimentelle Pakete für c't VDR 4 deb http://www.heise.de/ct/ftp/projekte/vdr4 experimental/ # VDR von e-tobi.net deb http://e-tobi.net/vdr-experimental sarge base backports addons vdr-multipatch
(Dass die Debian-Installations-CD als "unstable" in der sources.list auftaucht obwohl es sich um ein stabiles Release handelt, ist ein bekannter Bug.)
preferences
jan@vdr:~$ cat /etc/apt/preferences Package: * Pin: release o=Debian,a=stable Pin-Priority: 600 Package: * Pin: release o=ctvdr4 Pin-Priority: 1001 Package: * Pin: release o=e-tobi.net Pin-Priority: 1001
Fazit
Die Bildqualität von DVB-T saugt ganz gewaltig. Aber der Bastelspaß war's wert.
Links
[1] | http://www.heise.de/ct/ftp/projekte/vdr4 | Homepage des c't-VDR-Projekts bei heise.de |
[2] | http://www.de.debian.org/ | Homepage der Distribution Debian GNU/Linux, die als Grundlage des c't-VDR dient |
[3] | http://debian.video.free.fr/ | Debian-Pakete für DeCSS, Mplayer usw. von Christian Marillat |