DVB-S full-featured-Karten
Inhaltsverzeichnis |
Einleitung
Über die Unterschiede der TechnoTrend-Versionen gibt es zurzeit viele widersprüchliche Angaben. Aus diesem Grund hier eine kleine Zusammenfassung.
Die folgenden Karten werden als Full-featured-DVB-Karte bezeichnet, da sie mit einem MPEG2-Dekoder ausgestattet sind.
Als Zubhör waren Erweiterungen üblich, um den zu empfindlichen analogen Videoausgang der Karte zu schützen. Ebenso ist es möglich, durch einen Umbau der Karten von 2 MB auf 4 MB Speicher die Bildschirmmenüs mit 256 Farben zu betreiben oder die Signale des J2 Jumperblock (Rev 1.3/1.5/1.6) aus dem Gerät zu führen.
Alle Karten haben einen direkten IR-Empfänger-Eingang, der mit dem Remote-plugin nutzbar ist. Karten mit der Revision 1.x haben den IR-Eingang auf dem J2 Jumperblock, Karten mit der Revision 2.x über die Kabelpeitsche.
Vor- und Nachteile der Full-Featured-Karten
Die Vorteile einer Full-Featured-Karte sind, dass wegen des Hardware-MPEG-Dekoders ein relativ schwacher und somit sparsamer und preisgünstiger Computer ausreicht.
Die Full-Featured-Karten haben gegenüber den Budget-Karten auch Nachteile. Daher ist es im allgemeinen nicht sinnvoll mehr als eine Full-Featured-Karte im System zu haben.
Der größte Nachteil ist, dass die Full-Featured-Karten derzeit nicht in der Lage sind, den kompletten Datenstrom eines Transponders durchzuleiten. Das führt bei Sendern mit hoher Datenrate zum Teil schon ab der zweiten, über eine Full-Featured-Karten laufenden Aufnahme zu Fehlern in den Aufnahme. Das Problem ist schon länger bekannt, es ist beim Full-TS Mod allerdings eine Modifikation an der Karte notwendig.
Weitere Nachteile, gegenüber einer Budget-Karte sind der höhere Stromverbrauch und Kaufpreis.
Übersicht der Revisionen
Rev 1.3 |
Rev 1.5 |
Rev 1.6 |
Rev 2.1 |
Rev 2.2 |
Rev 2.3 | |
Tuner | ALPS BSRV2-301a | ALPS BSRU6-502a | Grundig 29504-451 | ALPS BSRU6-502a oder BSRU6-701a | ALPS BSRU6-502a (STV0299B) | ALPS BSBE1-502a |
Audio DAC | Texas Instruments TLC320AD80C | Crystal CS4341 | Crystal CS4341 | Texas Instruments TLC320AD80C | Crystal CS4341 | Crystal CS4341 |
J2 Jumperblock | Ja
|
Ja | Ja | Nein, aber Kabelpeitsche | Nein, aber Kabelpeitsche | TT-S2300 modded = Ja beide Kabelpeitsche |
Symbolraten | 8-45 Mbaud (1) | 1-45 Mbaud | 8-45 Mbaud (2) | 1-45 Mbaud (1) | 1-45 Mbaud | 1-45 MBaud |
LNB Loopthrough | Ja | Nein | Nein | nur beim BSRU6-701a Tuner | Nein | nein |
Anschlüsse Slotblech | Video Composite Cinch (RGB/S-Video per J2), Audio 3,5 mm Klinke Stereo | Video Composite Cinch (RGB/S-Video per J2), Audio 3,5 mm Klinke Stereo | Video Composite Cinch (RGB/S-Video per J2), Audio 3,5 mm Klinke Stereo | 8Pol MiniDin Buchse (Nur Video Composite), 2,5 mm IR-Anschluss [1] | 8Pol MiniDin Buchse (Nur Video Composite), 2,5 mm IR-Anschluss | 8Pol MiniDin Buchse (Nur Video Composite), 2,5 mm IR-Anschluss |
Sonstiges | Schlechterer Ton wegen TI Audio DAC mit 81 dB Dynamik bei 16Bit Auflösung;
4-5% der Tuner der 1.3er Karten ziehen sehr viel Strom und werden daher sehr heiß (je nach Händler wird die Karte auf den Strombedarf getestet). Designfehler im 5-Volt-Zweig (von PCI direkt) des Tuners liefert instabile SNR- und STR-Werte bis zum Bildausfall; es gibt dazu auch einen SpannungsMod. Symbolraten unter 8 MBaud werden nicht verarbeitet (1). |
Besserer Ton wegen Crystal AudioDac mit 101 dB Dynamik bei 24Bit Auflösung (3);
LNBP16 verbaut statt LNBP13 (650 mA statt 500 mA LNB Stromversorgung); Demodulator IC hat keine Kühlung (Die Metallzunge berührt den Chip nicht); |
Besserer Ton wegen Crystal Audio DAC mit 101 dB Dynamik bei 24Bit Auflösung (3);
Sehr geringe Wärmeentwicklung, QPSK Demodulator IC benötigt keine Kühlung (fehlende Metallzunge); LNBP16 verbaut statt LNBP13 (650 mA statt 500 mA LNB Stromversorgung); 2 Watt "Sicherungswiderstand" verbaut - weniger Ausfälle durch Überhitzung. |
Schlechterer Ton wegen TI Audio DAC mit 81 dB Dynamik bei 16Bit Auflösung;
IR-Fernbedienung mit im Paket, Kabelpeitsche mit diversen Anschlüssen, z. B. fertiger digitaler S/PDIF-Ausgang (Coax); Demodulator IC hat keine Kühlung (Die Metallzunge berührt den Chip nicht); kann mit J2 nachgerüstet werden |
Wie 2.1, aber Crystal CS4341 DAC und andere Vendor-ID
kann mit J2 nachgerüstet werden |
Besserer Ton wegen Crystal AudioDac mit 101 dB Dynamik bei 24bit Auflösung (3);
LNB20 - leidiges Problem der defekten LNB Stromversorgung ist behoben; Sehr geringe Wärmeentwicklung (hauptsächlich weil die Karte die 3,3V vom PCI-Bus bezieht und nicht selbst erzeugt); Die Karte funktioniert erst ab Kernel 2.6.12. Die Karte ist die einzige, die auch in mit 3,3 Volt kodierten PCI-Slots (PCI-Ver. 2.3 und höher) läuft, dafür läuft sie erst ab der PCI-Ver. 2.2 sicher. In einem Mainboard mit PCI-Ver. 2.1 oder niedriger kann die Karte laufen, muss es aber nicht (je nach dem, ob die 3,3V Versorgungsspannung vorhanden ist oder nicht)! |
Fussnoten
Audio DAC
- (3) Das sollte man nicht überbewerten, gegen die eingestreuten Störgeräusche nützt auch der bessere "Crystal Audio DAC" nichts.
Für normale Ansprüche sollte der Ton von allen FFs reichen, wer auf wirklich guten Ton Wert leg wird um einen hochwertigen Decoder nicht herum kommen.
LNBP
Bei den Karten der Revisionen 1.3 bis 2.2 wurden teilweise ab Werk wahlweise LNBP13 oder LNBP16 verbaut.
Für den Anwender ist der verbaute LNBP eigentlich nur wichtig, wenn er eine Karte mit Loop-through-Ausgang und diesen nutzen möchte. In dem Fall muss ein LNBP13 verbaut sein, das ist der einzige, mit dem der Loop-through funktioniert. Ist ein anderer LNBP verbaut sollte man den Loop-through vorsichtshalber nicht anschließen, bei einigen Karten liegt ein Bestückungsfehler vor der, der LNBP könnte zerstört werden.
Die Ursache der meisten LNBP-Ausfälle ist nicht die Überlastung des LNBP sondern ein falsch ausgelegter, überlasteter Kondensator (http://www.vdr-portal.de/board/thread.php?threadid=51044).
Bilder der Revisionen
Modifikationen