VDR mit DVB-T2 unter Debian
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Überblick
Siehe auch VDR_mit_DVB-T2_zu_Fuss
DVB-T2 HD benötigt recht neue Systemkomponenten an Hard- und Software. Die USB- oder PCIe-Empfänger benötigen aktuelle Kernel, ebenso die für HEVC/ H.265 Decodierung notwendigen Grafikchips. Die Programmversionen von Debian Version 9 Stretch wurde vor dem Regelbetrieb von DVB-T2 HD festgelegt. Daher gelten die notwendigen Pakete aus Sicht von Debian als unstable bzw. testing (das muss nichts schlechtes bedeuten, gerade im Vergleich zu anderen Distributionen/ Betriebssystemen). Durch das Paketmanagement ist dies leicht zu installieren. Man braucht nur die Pakete dem APT zur Verfügung stellen.
Quelle der Pakete für APT
Entweder hat man bereits die passende Debianversion (Buster, Sid) im Einsatz oder fügt die Paketliste hinzu (buster, sid, testing, unstable, experimental).
Bitte hierzu folgenden Artikel lesen: Dont Break Debian
Es ist zu prüfen, ob die Pakete entsprechend Prozessorarchitektur und Debianversion vorhanden sind: Debianpaketsuche
In meinem Fall ist Stretch im Einsatz und VDR ist in Sid in der passenden Version vorhanden.
/etc/apt/sources.list
deb http://ftp.de.debian.org/debian/ stretch main non-free deb http://ftp.de.debian.org/debian/ buster main non-free deb http://ftp.de.debian.org/debian/ sid main non-free
Apt-Pinning
Um bei Stretch zu bleiben jedoch bei Bedarf auf aktuellere Komponenten zugreifen zu können, kann man die Vorlieben seinen Wünschen entsprechend wichten.
/etc/apt/preferences
Package: * Pin: release n=stretch Pin-Priority: 500 Package: * Pin: release n=buster Pin-Priority: 10 Package: * Pin: release n=sid Pin-Priority: 10
Adapter für den DVB-T2 Empfang
Eine Sammlung von DVB-T2-fähigen USB Devices findet sich in https://www.linuxtv.org/wiki/index.php/DVB-T2_USB_Devices.
Ich habe erfolgreich in Betrieb genommen:
Kernel aktualisieren
Die Geräte werden von aktuellen Kerneln unterstützt. Gern kann man den aktualisieren.
apt-cache search linux-image-4.1 apt install linux-image-4.12.0-1-amd64
Firmware
Der Kernel bringt die Treiber für die Geräte mit. Die Firmware ist oft noch nachzuinstallieren. Welche geladen wurde oder fehlt findet man.
journalctl | grep -i Firmware
VDR-Version mit HEVC-Support
VDR unterstützt HEVC seit Version 2.3.2. Mit Version 2.3.8 hat DVB-T2 HD mit HEVC in Debian Einzug gehalten. Großen Dank an den Maintainer Tobias Grimm!
VDR-Version > 2.3. suchen
apt policy vdr
Versionstabelle: 2.3.8-1 10 10 http://ftp.de.debian.org/debian sid/main amd64 Packages 2.2.0-6+b1 500 500 http://ftp.de.debian.org/debian stretch/main amd64 Packages 10 http://ftp.de.debian.org/debian buster/main amd64 Packages
VDR installieren
apt install vdr -t sid
Kanalliste
Die Kanalliste ist wichtig, damit das Funksignal seinen Weg in den Computer findet.
VDR anhalten
Ein laufender VDR kann schreibend auf die Kanalliste zugreifen, deshalb ist er anzuhalten. Nach vollendeten Anpassungen das Starten nicht vergessen!
service vdr stop …bzw. … service vdr start
Kanalliste anpassen
Die channels.conf entsprechend Standort/ Sender vom Wiki nach /var/lib/vdr/channels.conf einfügen/ anpassen. Dabei kann man die Programme gleich sortieren und natürlich verschlüsselte oder obsolete Programme löschen. Für für einige Standorte findet man hier im Wiki bereits aktuelle Kanallisten für DVB-T2 HD.
Channels.conf DVBT-De-Berlin-Brandenburg
Channels.conf DVBT-De-Baden-Württemberg-Stuttgart
Channels.conf DVBT-DE-Hessen-Rhein-Main-Gebiet
Channels.conf DVBT-DE-Sachsen-Leipzig
Channels.conf DVBT-DE-Sachsen-Anhalt-Halle
Channels.conf DVBT-DE-Sachsen-Anhalt-Wittenberg
Kanalliste erstellen
Wenn für Region keine passende channels.conf vorhanden ist, hat man mehrere Möglichkeiten.
1. Man nehme eine vorhanden und beschränke sich auf das Bündel vom ZDF, weil diese für die DVB-T2 Sender in der BRD passen.
2. Ein Blick in eine vorhandene Datei aus benachbarten Sendern oder von gleicher Frequenz kann als Vorlage dienen.
3. Es empfehlen sich 2 Programme:
- dvbv5-scan
- w-scan
dvbv5-scan
Das Programm ist Teil eines Paketes, welches man bei Bedarf installiert.
apt install dvb-tools -t sid
dvbv5-scan benötigt eine Datei mit den zu durchsuchenden Frequenzen. Man kann eine von http://vdr-wiki.de/wiki/index.php/Initial-tuning-data#initial-tuning-data_f.C3.BCr_DVB-T nehmen und die Frequenzen entsprechend Wikipedia DVB-T2-HD Sender und Frequenzliste anpassen.
Das Programm kann eine channels.conf für VDR erstellen (leider ohne passende Transport-ID womit EPG-Informationen gesammelt werden könnten).
dvbv5-scan -O vdr -I channel initial-tuning-data -F -o /var/lib/vdr/channels.conf
w-scan
Das Programm ist ab der Version von 2017 auf DVB-T2 HD vorbereitet. Somit sucht, findet und installiert man bei Bedarf die passende Version.
apt policy w-scan Versionstabelle: 20170107-1 100 10 http://ftp.de.debian.org/debian buster/main amd64 Packages 10 http://ftp.de.debian.org/debian sid/main amd64 Packages 100 /var/lib/dpkg/status 20161022-1 500 500 http://ftp.de.debian.org/debian stretch/main amd64 Packages apt install w-scan -t sid
Transport-ID nachtragen
VDR Plugins
Um VDR mit Funktionen zu erweitern, installiert man zusätzliche Plugins.
Ich habe beispielsweise Kodi zur Ausgabe im Einsatz.
apt install kodi-pvr-vdr-vnsi -t sid